Selbstfürsorge zu Coronazeiten: 6 Tipps, wie du in unsicheren Zeiten mental und emotional gesund bleibst

von | Mai 17, 2020

„When written in Chinese, the word ´crisis` is composed of two characters.

One represents danger and the other one represents opportunity.“

 

(John F. Kennedy)

 

Die Coronavirus Pandemie konfrontiert uns mit Gefühlen der Unsicherheit, Überforderung, Angst, mit Kontrollverlust und einer regelrechten Gefühlsachterbahn – auch wenn Lockerungen in Kraft treten, wissen wir unterschwellig und unbewusst, dass der Virus nicht weg ist. Das kann weiterhin Stress verursachen – vor allem mental und emotional.

Vielleicht schläfst auch du schlechter, hast konfuse Träume und fühlst dich trotz Lockerungen schlapp und unzufrieden. 

Damit du mental und emotional gesund durch diese herausfordernden, unsicheren Zeiten kommst, ist Selbstfürsorge der absolute Schlüssel und wichtiger denn je – und dazu gehört auch, dass du gut für das sorgst, was du denkst und worauf du deinen Fokus legst.

In jeder Krise steckt nicht nur eine Gefahr, sondern gleichzeitig auch eine oder gleich mehrere neue Möglichkeiten.

Vielleicht ist gerade das für dich die Möglichkeit, den Fokus mehr auf das Thema Selbstfürsorge zu legen und darauf, wie du dir selber am besten vertrauen und dich jeden Tag ein Stück weit erden kannst.

Ich habe 6 Tipps für dich zusammengestellt, die dich innerlich stärken können und dir dabei helfen, gut auf deinen Körper, deinen Geist und deine Seele zu achten – zu Coronazeiten, aber auch in anderen unsicheren Zeiten deines Lebens. Damit stärkst du übrigens gleichzeitig dein Immunsystem.

Lass uns dem Virus aus Angst, Überforderung und Unsicherheit mit Milde, Liebe und Akzeptanz begegnen.

Selbstfürsorge-Tipp 1: Erlaube dir alle deine Gefühle

Versuche deinen Gefühlen der Angst, Hilflosigkeit und Überforderung mit Milde und Liebe zu begegnen. Lass deine Gefühle zu und versuche nicht, sie zu verdrängen. Nimm sie wahr.

Bei Angst können dir „Grounding Techniques“ (s. unten) helfen, die dich zurück in den jetzigen Moment bringen statt dich in Horroszenarien zu verlieren.

Gefühle senden dir immer ein wichtiges Signal – so könnte dir Wut beispielsweise das Signal senden, dass du dich ohnmächtig fühlst.

Überlege: Wie kannst du dich wieder kraftvoller fühlen?

Was gibt dir Kraft und neue Energie?

Wer kann dir dabei helfen?

Was tut dir jetzt gut?

Dabei geht es natürlich immer um „Empowernment“ und nicht um „Power over“.

Selbstfürsorge-Tipp 2: Take control of your mind

Während wir vieles momentan nicht kontrollieren können, so können wir einige Dinge bewusst tun, um die Kontrolle unseres Lebens wiederzuerlangen. 

Richte deinen Fokus auf die Dinge, die du kontrollieren kannst und deine Gedanken auf die neuen Möglichkeiten, die in der neuen Situation stecken. 

Frage dich: Welche positiven Veränderungen und Möglichkeiten stecken in der Unsicherheit und der neuen Situation?

Bist du flexibler geworden als vorher?

Notiere gerne deine Antworten in deinem Journal oder auf Papier.

Selbstfürsorge-Tipp 3: Erde dich mit „Grounding Techniques“ – zu Hause oder in der Schule

Dazu kannst du dich zu Hause oder in der Pause in der Schule, die du ja sicher nun eher alleine verbringst, an einen ruhigen Ort setzen oder legen. Jetzt hast du vielleicht endlich im Schulalltag mal Zeit für dich, wenn du keine Aufsicht hast. Probiere gerne die Übungen an verschiedenen Tagen aus und wähle immer die aus, die dir besonders gutut.

Übung 1: Atempause

Atme langsam ein und aus. Es kann dir helfen, wenn du bei jeder Einatmung „ein“ und bei jeder Ausatmung „aus“ denkst oder sagst. Du kannst dir auch vorstellen, wie du mit jeder Einatmung neue Energie aufnimmst und mit jeder Ausatmung noch mehr loslässt. Spüre, wie sich deine Lungen mit jedem Atemzug füllen und wie es sich anfühlt, wenn du wieder ausatmest.

Übung 2: Koste dein Essen bewusst

Nimm kleine Bissen deines Essens oder kleine Schlucke deines Getränks und genieße ganz bewusst. Spüre, wie es riecht und schmeckt und wie sich die Geschmacksrichtungen auf deiner Zunge ausbreiten.

Übung 3: Nimm die Geräusche deiner Umgebung wahr

Nimm dir ein paar Minuten Zeit, öffne vielleicht ein Fenster (wenn dich der Lärm des Schulhofs/ der Straße nicht stört), schließe deine Augen und lausche den Geräuschen, die dich umgeben.

Was hörst du? Hörst du Menschen reden, lachen, rufen? Vögel zwitschern? Autos fahren? Hörst du, wie sich jemand unterhält? Hörst du ein Rauschen eines Geräts?

Lausche den Geräuschen und erinnere dich daran, wo du bist.

Konzentriere dich dann wieder auf dich und deinen Atem, atme ein paar Mal tief ein und aus, komm langsam wieder im Raum an und öffne deine Augen.

Übung 4: Beweg dich

Mach ein paar kurze Stretchübungen oder spring ein paar Mal auf und ab, tanz durch deine Klasse oder lauf kurz auf der Stelle. Hampelmänner wirken übrigens auch bei Erwachsenen Wunder! 3 Sonnengrüße übrigens auch. Lies dazu gerne meinen Artikel „Die 10-Minuten Morgenroutine für einen entspannten Start in deinen Tag“.

Mache dir bewusst, wie sich dein Körper anfühlt, wenn du die Bewegungen durchführst.

Wenn du wieder zur Ruhe kommst, schließe einmal kurz die Augen und spüre nach.

Übung 5: Baum-Übung (Super für jede Mini-Pause!)

Ziehe gerne deine Schuhe aus.

Stell dich in Ruhe hin, schließe deine Augen und konzentriere dich auf deinen Atem.

Atme einmal tief ein und aus.

Dann atme ganz normal weiter. Spüre deine Füße bewusst auf dem Boden. Nimm den Kontakt zum Boden wahr. Spüre ganz bewusst, wie der Boden dich trägt und wie er dich unterstützt.

Nun stell dir vor, dass dir Wurzeln aus deinen Füßen wachsen, die dich noch stärker mit der Erde verbinden.

Spüre, wie sie dir Halt geben.

Atme in diese erdende, nährende, unterstützende Energie.

Falls es sich gut anfühlt, gib einige deiner Sorgen in diese Wurzeln und lass sie mit der nächsten Ausatmung in den Boden sinken, gib sie ab.

Atme stärkende, unterstützende, frische Energie ein und wachse mit jeder Einatmung.

Wiederhole diese Übung so oft du möchtest.

 

Selbstfürsorge Tipp 4: Lege bewusst Social Media Pausen und Nachrichten-Pausen ein

„Weiß ich doch!“, denkst du vielleicht. Zwischen „wissen“ und „machen“ gibt es einen Unterschied. 😉

Schalte insbesondere jetzt regelmäßig ganz bewusst deine Social Media Accounts aus, lege Nachrichten-Pausen ein und schaue nur News aus sicherer Quelle. Vermeide belastende Nachrichten am Abend – egal, ob von Kollegen oder aus aller (Corona-)Welt! Das gilt auch für die Zeiten nach Corona.

Ich kann dir versprechen: Du wirst immer das Wichtigste mitbekommen!

Das war vor Corona so und so wird es auch in Zukunft sein.

Grenze dich ganz bewusst gesund von allem ab, was dir nicht gutut (dazu gehören auch sinnlose Corona-Diskussionen oder diverse Konversationen rund um Schule mit Kollegen, die mehr Zeit und Energie fressen, als sie einen Nutzen haben)!

Nein, du musst auch jetzt nicht 24/7 zur Verfügung stellen, obwohl die Welt Kopf steht!

Selbstfürsorge Tipp 5: Mache täglich etwas, das dir guttut und wobei du so richtig loslassen kannst

Ein schönes Schaumbad, dein Lieblingbuch oder ein schönes Hörbuch am Abend (wenn Lesen gerade schwierig ist), ein virtueller Kaffee oder ein Erfrischungsgetränk mit einem lieben Menschen auf Abstand in der Sonne, Nähen, Stricken, Tanzen, Yoga, ein neues Rezept ausprobieren, auf dem Trampolin hüpfen, … Egal, was es ist – mach besonders jetzt ganz viel von dem, was dir guttut!

Selbstfürsorge Tipp 6: Trust the process

Du kannst viel Zeit und Energie damit verschwenden, dich verrückt zu machen und dir alle möglichen Horroszenarien auszumalen.

Ich war mal Meisterin darin!

Bis ich alleine auf Weltreise gegangen bin und der Welt, mir selber und dem Prozess vertrauen musste. Und es war viel leichter als ich dachte!

Sorge so gut es geht vor, um das zu vermeiden, was du vermeiden möchtest, hab aber auch Vertrauen in dich und dein Umfeld.

Fokussiere dich auf das, was du kontrollieren kannst (der Kreis schließt sich), was du ändern kannst, wie du den neuen Herausforderungen mit einer Prise Zuversicht und manchmal auch mit Humor (ich weiß, dass das nicht immer angemessen ist, aber ganz oft schon) begegnen kannst.

Versuche dem Leben zu vertrauen – natürlich ohne leichtsinnig zu werden, aber versuche, in der neuen Situation Sicherheit und Vertrauen zu finden.

Auch wenn deine Klasse nun vielleicht zunächst physisch auseinadergerissen wurde, kann auch das eine Chance sein – eine Chance für noch mehr Zusammenhalt, aber auch für größere Lernchancen aufgrund der kleineren Gruppen.

Ist das nicht endlich mal DIE Chance?

Haben wir uns nicht alle nach kleineren Klassen gesehnt?

Haben wir uns nicht alle nach mehr Ruhe im Schulalltag gesehnt?

Natürlich sind die Umstände unschön und unnatürlich, aber  sie birgen auch die Möglichkeit, mehr Ruhe im Schulalltag zu finden und sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Vielleicht findest du jetzt endlich mal im Alltag Zeit, um deinen Schülern zuzusehen, wie sie arbeiten und wie eifrig sie bei der Sache sind und wie sehr sie DICH und deine Guidance brauchen.

Du hast sehr vieles von dem in der Hand, wie die auf die Umstände reagierst und wie gut du für dich im und außerhalb vom Umfeld Schule sorgst – nach wie vor.

Mache alles, was dir Sicherheit bietet und womit du dich am Wohlsten fühlst. Lass dich zu nichts hinreißen, was absolut gegen dein Sicherheitsempfinden geht und schütze somit weiterhin dich und andere. Und vor allem: Hüte dich davor, dich in unendlichen Corona- oder Schuldiskussionen zu verlieren!

Es ist schon verrückt, dass es eine Pandemie brauchte, um Schüler in angemessen großen Gruppen zu unterrichten und die Gesundheit vieler Lehrer zu retten.

Welche neuen Möglichkeiten und Chancen sieht du neben all den neuen Herausforderungen, dem Traurigen und der Gefahr?

 

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